Gesunde Apps fürs Handy

Das Handy kann zwar nicht den Arzt ersetzen, es gibt aber durchaus nützliche Smartphone-Apps, die bei Diagnose oder Therapie helfen können. Gerade im HNO-Bereich. Lesen Sie hier die Empfehlungen von Dr. Gottfried Feuchtgruber:

Hörtest von Schabel: Hier handelt es sich um eine Münchner Erfindung des gleichnamigen Software-Entwicklers Gerhard Schabel. Die App gibt es als Download für das iPhone gratis. Sie kann natürlich nicht einen professionellen Hörtest ersetzen, liefert aber brauchbare Aufschlüsse darüber, wie gut man eigentlich hört. Hat man ohnehin schon den Verdacht, dass etwas nicht stimmt, dann ist diese App eine gute erste Überprüfungsmöglichkeit. Bestätigt sich, dass die Hörfähigkeit gelitten hat, sollte man natürlich einen Arzt aufsuchen. SchabelDoesIt, wie die App offiziell heißt, ist darüber hinaus mit einem Schallmesser ausgestattet.  Straßenlärm, laute Musik, Disko – alles, was über 80 Dezibel (db) liegt, kann zu Hörschädigungen führen. Bereits ab 40db treten Konzentrationsprobleme auf und ab 65 db erhöht sich das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung. Hier noch ein paar db-werte: Flüstern 30 db, leise Radiomusik 50 db, Staubsauger 70 db, starker Verkehr 80 db, Kreissäge/Diskothek 100db.

Tebonin: Alles dreht sich, der Boden schwankt, das Gleichgewichtsgefühl ist nicht mehr da. Schwindel, der den Gang zu Arzt erforderlich macht, trifft statistisch gesehen jeden dritten Deutschen. Die App Tebonin kann beim Heilen helfen. Die Ursachen für Schwindel liegen oft im Bereich des Ohres. Ablagerungen oder Entzündungen können Auslöser sein und das Gleichgewichtsorgan irritieren. Besonders häufig tritt vor allem der so genannte „gutartige Lagerungsschwindel“ auf. Den kann man zum Beispiel durch Übungen behandeln. Und die wiederum sind in der medizinisch zertifizierten Tebonin-App (für Mac und Android) hinterlegt. Da gibt es insgesamt 23 Übungen, um das Gleichgewicht zu stärken. Helfen sollen Blickstabilisierung, Steh und Geh-Übungen. Um Schwindelprobleme im Alter vorzubeugen, empfiehlt sich die kostenlose App ebenfalls.

Noizio: Manche sprechen von Ohrensausen, andere vom Klingeln im Ohr: Oft ist es ein hoher Ton, ähnlich wie man ihn nach einem zu lauten Konzert hört. Nur dass er nicht mehr weggeht. Die Wissenschaft nennt diese Erkrankung Tinnitus. Wenn er infolge eines Hörsturzes auftritt oder nach einer Mittelohrentzündung kann in vielen Fällen geholfen werden. Wenn der HNO-Arzt keine körperlichen Ursachen findet und der Ton über Monate nicht weggeht, dann spricht man von einem chronischen Tinnitus. Als Patient kann man dann nur versuchen den Tinnitus „wegzuhören“. Dabei unterstützen kann die Noizio-App (gratis für Mac und Android). 15 Klänge, die der Mensch normalerweise als angenehm empfindet, sind beim Download inkludiert. Dazu zählen Lagerfeuer, Regen, der Sound einer Sommernacht oder Walgesänge. Man kann sich diese Klänge aber auch zusammenmixen und speichern je nach Geschmack und sie dann im Hintergrund laufen lassen. Neben dem Weghör-Effekt, der den Tinnitus verdrängen soll, beruhigt die Noizio-App noch dazu.