Allergisch – was Sie tun sollten, was hilft!

Allergie-Alarm - fast jeder dritte Deutsche leidet, das sind rund 25 Millionen Menschen. Auf ganz Europa gerechnet steigt diese Zahl auf 150 Millionen. Noch nie gab es so viele Allergiker wie heutzutage. Gerade eben hat die Pollenflug-Saison begonnen. Pappel, Hasel, Weide & Co machen vielen Menschen jetzt in und um München zu schaffen. Hier wichtige Fragen und Antworten zu einem sehr sensiblen Thema.

Wegen einer Allergie muss ich doch nicht zu Arzt gehen, das vergeht schon wieder!

Von wegen! Je früher so eine Immunreaktion des Körpers untersucht wird, desto besser kann man sie auch gezielt behandeln. HNO-Arzt Dr. Engelbert Fiehl: „Gerade bei einer frühzeitigen Diagnose haben wir meist viele Möglichkeiten, die Symptome weitgehend zu lindern und eine weitere Entwicklung der Allergie und Zunahme der allergischen Reaktionen effektiv zu unterbinden.“ Allergien sind keine bloßen Störungen des Allgemeinbefindens sondern bergen große gesundheitliche Gefahren. So kann sich aus einem zunächst harmlosen Heuschnupfen hartnäckiges Asthma entwickeln (je nach Allergen mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 50 Prozent). Deshalb gilt: Wenn sich eine vermeintliche Erkältung besonders hartnäckig hält - lieber zum Allergologen gehen.

Jetzt war ich schon bei so vielen Ärzten wegen meiner Allergie, da hat keiner ein Heilmittel. Wenn die Pollen fliegen, dann bleib ich halt einfach zu Hause!

Diese Reaktion ist zwar im Einzelfall nachvollziehbar, aber nicht richtig. Gerade bei Allergien macht die medizinische Forschung große Fortschritte. Dazu HNO-Arzt Dr. Gottfried Feuchtgruber: „In unserer Praxis stehen alle aktuellen Testverfahren zur Abklärung und Bestimmung von Allergien zur Verfügung. Auf Basis einer fundierten Anamnese beim Patienten, also der Abklärung der Krankheitsgeschichte, und unserer Erfahrung in der Allergologie setzen wir die jeweiligen Tests gezielt ein, um Ursachen und auslösende Faktoren so schnell wie möglich herauszufinden.“ Menschen, sie sich nicht behandeln lassen, fühlen sich oft schlecht, sind nicht belastbar und fallen daher häufig bei der Arbeit aus. Alleine in der Europäischen Union werden die Kosten für schlecht oder gar nicht therapierte Allergiker auf jährlich bis zu 150 Milliarden Euro geschätzt.

Gibt es ein Allheilmittel gegen Allergien?

Leider nicht. Das ist von Patient zu Patient auch ganz unterschiedlich. Deshalb setzen die Allergologen Dr. Feuchtgruber und Dr. Fiehl auf eine individuelle Behandlungsstrategie. Denn in einigen Fällen wirken Arzneimittel ganz gut, bei anderen Patienten hilft wiederum die Naturheilkunde. Manchmal ist auch eine Kombination unterschiedlicher Therapieansätze wie zum Beispiel Desensibilisierung und eine entsprechende Medikamentierung erfolgsversprechend. Homöopathie und Akupunktur können hier ebenfalls eine große Rolle spielen.

Das ist doch Unfug, dass Menschen, die auf einem Bauernhof aufwachsen, weniger Allergien haben?

Nein, das ist in der Tat richtig. Studien haben erwiesen, dass Kinder von Landwirten viel weniger Heuschnupfen und Asthma haben als Stadt-Kids. Entsprechende Untersuchungen gab es in Deutschland und auch in den USA bei den so genannten Amish People, einer Religionsgemeinschaft, die noch so lebt wir vor hunderten von Jahren. Entscheidend dabei ist der enge Kontakt zu Natur und Tier. Offensichtlich wird das Immunsystem des Menschen durch Rohmilch, Staub oder Tierspeichel so geschärft, dass der Körper bessere antientzündliche Reaktionen ausbildet und so mehr Abwehrkräfte zur Verfügung hat. Das trifft übrigens auch auf den besten Freund des Menschen zu, den Hund. Gerade eben kam eine finnische Studie zu dem Ergebnis: Hunde, die auf dem Land leben, haben weniger Allergien.

 

 

Aller-was? Die kleine Wortkunde zur Allergie!

Allergen ist eine Substanz, die eine allergische Reaktion auslöst. Diese kommt über die Atmung, Essen und Trinken sowie über den Hautkontakt in den menschlichen Körper.

Allergenität beschreibt das Potenzial einer Substanz, eine allergische Reaktion hervorzurufen. Das allergene Potenzial sagt etwas über die Schwere der Symptomatik aus aber auch über die Häufigkeit, mit der zum Beispiel ein bestimmtes Lebensmittel Allergien auslöst.

Allergie meint nichts anderes als die gesteigerte Reaktion des Immunsystems auf körperfremde Stoffe, also auf die so genannten Allergene.

Allergologie ist das Gebiet der Medizin, das sich mit den Grundlagen derartiger Erkrankungen beschäftigt. Ärztinnen und Ärzte können im Rahmen einer Weiterbildung die Zusatzbezeichnung Allergologin/Allergologe erwerben.

 

 

Die Experten vom Helmholtz-Zentrum

Noch mehr Informationen rum um das Thema Allergien gibt es beim Helmholtz-Zentrum München, das mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums den Allergieinformationsdienst herausgibt (https://www.allergieinformationsdienst.de).