So kann der Kuss einer Mutter heilen

Weihnachten – das ist die Zeit der Wünsche und der leuchtenden Kinderaugen. Eine magische Zeit. Deshalb widmen wir uns gerade jetzt auch der Kindergesundheit. Haben Sie schon mal etwas vom „parent‘s“ oder „mother‘s kiss“ gehört?

 

Hat Ihr Kind Probleme, durch die Nase zu atmen? Ist der Schnupfen immer noch eitrig, kommt Nasenbluten häufig vor, oder hat ihr Kind Schmerzen oder Schwellungen in Nase und Nebenhöhlen? Dann könnt es sein, dass ein Fremdkörper die Ursache ist. Kinder im Alter bis zu fünf Jahren, vor allem die Buben, stecken sich alles Mögliche in die Nase: Von Weidenkätzen, über Papierschnipsel bis hin zu Spielzeugteilen. Solche intranasalen Fremdkörper belasten das Atmungssystem und führen zu Entzündungen und Schwellungen und sollten schnellstmöglich entfernt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sie in die Lunge vordringen, sogar eine Lungeninfektion wäre möglich.

Nicht immer müssen diese Kleinteile im Atemapparat mit einer unangenehmen Intubation nebst Narkose beseitigt werden. Im anglikanischen Raum gibt es dazu eine ganz einfache und seit Jahrzehnten erprobte Methode. Den sogenannten Eltern- oder Mutter-Kuss. Besteht der Verdacht, dass Ihr Kind sich etwas in die Nase gesteckt hat oder haben Sie das sogar gesehen, dann sollten Sie trotzdem einen HNO-Arzt aufsuchen. Mit Rhinoskopie (Nasenspiegelung) lässt sich der Störenfried beispielsweise aufspüren. Und dann kommt „mother‘s kiss“ ins Spiel.

Einfach gesagt funktioniert das so wie bei einer Mund-zu-Mund-Beatmung. Mutter oder Vater stülpen ihren Mund über den Mund des Kindes und dichten mit den Lippen den Zugang ab. Gleichzeitig wird das Nasenloch ohne Fremdkörper zugehalten. Danach wird der Kindermund aufgeblasen, bis es einen leichten Widerstand gibt. Mit einem schnellen Stoß atmen Mutter oder Vater dann aus. Durch die Druckwelle, die über den Nasenrachen in die Nasenhaupthöhle dringt, löst sich der Fremdkörper im Idealfall und wird buchstäblich herausgeblasen. Bei älteren oder ängstlicheren Kindern kann auch ein Absaugschlauch verwendet werden, der von beiden in den Mund genommen wird. Das Manöver ist dann das gleiche.

„Mother‘s kiss“ hat Studien zufolge eine Erfolgsquote von 60 bis 80 Prozent. Natürlich muss die Behandlung vorher genau mit dem Kind durchgesprochen werden – und auch eine ärztliche Aufsicht ist nötig. Nebenwirkungen sind bislang nicht bekannt.