Halsweh – wann Sie zum Arzt gehen sollten!

Meistens ist Halsweh eine harmlose Angelegenheit. Die Schmerzen können aber auch Vorboten einer ernsteren Erkrankung sein. Aber wann soll man zum Arzt gehen?

Es kratzt, das Schlucken tut weg, der Hals ist rau und leicht gerötet. Meistens ist die Entzündung der oberen Atemwege relativ harmlos. Auslöser sind häufig Rhinoviren. Sie lassen die Schleimhäute im Hals- und Rachenraum leicht anschwellen. Liegt nur eine leicht erhöhte Temperatur vor und auch sonst gibt es keine starken Schmerzen, kann man davon ausgehen, dass es „nur“ ein grippaler Infekt ist. Hier helfen viel Ruhe, wenig körperliche Anstrengung sowie schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel aus der Apotheke. Sprays und Gurgellösungen verschaffen Linderung, aber auch alte Hausmittel wie Halswickel, Milch mit Honig oder Salbeitee sollten zum Abklingen der Beschwerden beitragen. Wenn das alles nicht innerhalb von wenigen Tagen hilft, sollte man auf alle Fälle einen HNO-Arzt aufsuchen.

Das gilt auch wenn folgende Symptome einzeln oder mehrfach auftreten.

  • Das Halsweh ist extrem stark.
  • Die Halsschmerzen sind einseitig, die Schluckbeschwerden groß.
  • Der Patient hat sehr hohes Fieber.
  • Die Mandeln sind angeschwollen, rötlich verfärbt und voller Beläge
  • Die Lymphknoten im Hals sind angeschwollen.
  • Bauchschmerzen und Übelkeit treten plötzlich auf.

Verschiedene, darunter auch nicht zu unterschätzende Erkrankungen könnten daran schuld sein. Zum Beispiel eine echte Grippe. So eine Influenza bricht plötzlich aus. Von der einen Minute zur anderen fühlt sich der Patient schlecht: Hohes Fieber (über 39 Grad), Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen sowie Schüttelfrost. Aber nicht nur die Virusinfektion ist gefährlich, sondern es droht auch eine bakterielle Superinfektion, die sich in dem schon geschwächten Körper festsetzt. Bei Grippe-Symptomen sollte man deshalb innerhalb von 48 Stunden einen Arzt aufsuchen.

Halsweh kann aber auch eine akute Rachenentzündung bedeuten. Meistens ist ein Virus schuld daran. Sind die Seitenstränge der hinteren Rachenwand betroffen spricht man von einer Seitenstrang-Angina. Aber auch in diesem Fall helfen in aller Regel Hausmittel oder Halstabletten.

Komplizierter wird es bei einer akuten Mandelentzündung. Auch sie entsteht durch eine Viren-Infektion, die oft von einer Bakterien-Infektion (oft Streptokokken) gefolgt wird. Die Gaumenmandeln sind dabei angeschwollen und gerötet und können einen weißlich-gelblichen Belag aufweisen. Das Halsweh strahlt oft bis zum Ohr aus, der Patient leidet unter hohem Fieber. Auch hier empfiehlt es sich absolut, einen HNO-Arzt aufzusuchen. Denn eine akute Mandelentzündung birgt immer auch die Gefahr einer so genannten „Herd-Infektion“ in sich. Das heißt die Infektion streut unter Umständen auf andere Organe aus. In den meisten Fällen ist deshalb eine Behandlung mit Antibiotika nötig.

Eine akute Mandelentzündung kann auch auf das Pfeiffersche Drüsenfieber hinweisen. Es wird vom Epstein-Barr-Virus ausgelöst, meistens sind Kinder im Alter von 4 bis 15 Jahren betroffen In selten Fällen könnten auch Erwachsene via Tröpfcheninfektion angesteckt werden. Und auch hier droht die Gefahr einer bakteriellen Superinfektion mit Komplikationen. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Herzmuskelentzündung kommen.

Kleine Ursache große Wirkung. Halsweh muss nicht gefährlich sein, kann aber auf ernsthafte Ursachen hindeuten. Im Zweifelsfall sollte man einen HNO-Arzt hinzuziehen. In unserer Praxis im Laimer Platz können unsere Spezialisten zum Beispiel auf einen Schnelltest zurückgreifen. Innerhalb einer halben Stunde gibt er Aufschluss darüber, ob eine bakterielle Infektion vorliegt und der ob Einsatz von Antibiotika notwendig ist.